Bei der Sakteranlage wird ein Boulder-Pilz gebaut - Lions spenden 10.000 EUR
Bald wird an der Donau geklettert: In unmittelbarer Nähe der Skateranlage und zum Beachvolleyballfeld entsteht ein 3,50 Meter hoher Boulderpilz, auf dem sich große und kleine Kletterer verausgaben können. Mit einem Spatenstich wurden die Arbeiten offiziell eingeleitet.
Die Idee zum Bau entstand anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Lions Clubs Sigmaringen-Hohenzollern und stellt die diesjährige „Jubiläums-Activity“ des Vereins dar. Die Spendengelder stammen hauptsächlich vom Erlös der Adventskalenderaktion des Lions Clubs. „Als begeisterter Alpinist musste ich feststellen, dass es in unserem Landkreis keine öffentlich zugängliche Kletteranlage gibt“, wird Robert Wolf, Vorsitzen- der des Lions-Hilfswerks, in einer Mitteilung der Stadt zitiert. „Da sich das Klettern, speziell das Bouldern, in den vergangenen 20 Jahren einer enorm gestiegenen Popularität, besonders unter Jugendlichen, erfreut, kam mir die Idee, so etwas auch bei uns zu initiieren.“
Der Boulder-Pilz, der im Frühjahr 2024 errichtet werden soll, wird mit Leader-Mitteln gefördert und entsteht auf die Initiative des Lions Clubs Sigmaringen-Hohenzollern hin in Kooperation mit dem Deutschen Alpenverein, Sektion Sigmaringen. Der Lions-Club Sigmaringen-Hohenzollern spendet 10.000 Euro, die DAV-Sektion 8.000 Euro. Der Bauausschuss des Gemeinderats hat die Bauarbeiten zum Preis von 97.000 Euro an die Firma Gartenbau Timbermann vergeben.
Die Idee zum Bau entstand anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Lions Clubs Sigmaringen-Hohenzollern und stellt die diesjährige „Jubiläums-Activity“ des Vereins dar. Die Spendengelder stammen hauptsächlich vom Erlös der Adventskalenderaktion des Lions Clubs. „Als begeisterter Alpinist musste ich feststellen, dass es in unserem Landkreis keine öffentlich zugängliche Kletteranlage gibt“, wird Robert Wolf, Vorsitzen- der des Lions-Hilfswerks, in einer Mitteilung der Stadt zitiert. „Da sich das Klettern, speziell das Bouldern, in den vergangenen 20 Jahren einer enorm gestiegenen Popularität, besonders unter Jugendlichen, erfreut, kam mir die Idee, so etwas auch bei uns zu initiieren.“
Die DAV-Sektion Sigmaringen unterstützt das Vorhaben: „Der Boulder-Turm wird vielleicht auch für den einen oder anderen der Einstieg ins richtige Felsklettern werden“, so Tilmann Kästle, der sowohl beim Lions-Club als beim DAV aktiv ist. Der DAV ist eigenen Angaben zufolge mit rund 1300 Personen der mitgliedsstärkste Verein im Landkreis. Zu seinem Leitbild gehört vor allem die Förderung des Bergsports in all seinen Ausprägungen. „Wir freuen uns, auch an der Erstellung des Boulder-Turms beteiligt zu sein. Dieser wird nicht nur Sportgerät, sondern auch Begegnungsort, sein und das Bewegungsangebot an der ,Sigmaringer Spiel- und Sportmeile' bereichern“, sagt Tilmann Kästle. „Der Boulder-Pilz ergänzt bald das vielfältige Outdoor- Sportangebot des Jugend-Freizeitbereichs entlang der Donau“, sagt Bürgermeister Marcus Ehm.
Beim Bouldern handelt es sich um eine Klettersportart mit einer Steighöhe von bis zu 3,50 Metern Höhe, sodass es keiner Hilfsmittel wie Seilsicherung bedarf. Klettern fördere die Bewegungskompetenz, die Konzentrationsfähigkeit und sogar die Persönlichkeitsentwicklung.
Foto (Blog): Stadt Sigmaringen
Lions Club Sigmaringen-Hohenzollern

Prof. Dr. Roland Füss aus Sigmaringendorf erörterte in seinem Vortrag, inwieweit Kunst ein lohnendes Investment sein kann. Nach seinem Studium mit Promotion und Habilitation in Freiburg hat er seit 2012 einen Lehrstuhl an der Universität St. Gallen mit dem Schwerpunkt Immobilien und Investitionen inne. Die bedeutendsten Kunstmärkte sind die USA, Großbritannien und China. High End-Kunst wie zum Beispiel Werke von Gerhard Richter oder Tony Craig erfahren zum Teil eine sehr hohe Wertsteigerung; so erzielte ein Bild von Richter, das für 3,6 Mio. Euro gekauft worden war, zehn Jahre später einen Verkaufspreis von 37 Mio.! Regionale Kunst habe dagegen keine großen Renditeaussichten. Wertbestimmende Faktoren seien desweiteren der künstlerische Wert, die Kreativität (z.B. die Nagelbilder Ueckers), die Reputation des Künstlers und das aktuelle Geschmacksempfinden von Sammlern und Kuratoren. KI-Kunst sieht Dr. Füss kritisch, da sie nur auf das zurückgreife, was schon existiert und damit nicht kreativ sei. Für das Investieren in Kunst gebe es verschiedene Vorgehensweisen. Man könne physische Kunst erwerben wie z.B. Bilder oder Skulpturen. Man könne aber auch in bestimmte Künstler, in Kunstfonds oder in Kunstaktien investieren, mit denen wie mit normalen Aktien spekuliert werden kann. Dr. Füss endete seinen mit Insiderwissen gespickten Vortrag mit Tipps für alle, die mit dem Sammeln von Kunst beginnen möchten: "Starten Sie mit Kunstwerken, die Ihnen gefallen und konzentrieren Sie sich dann immer mehr auf eine bestimmte Kunstrichtung."

Lionsfreund Steffen Pfeiffer und das Ehepaar Schindler stellen ihr Diabetes-Projekt "The Gambia" vor
Nach einer kurzen Einführung durch Lionspräsident Willi Stöcker (rechts) gaben uns zunächst das Ehepaar Gudrun und Roland Schindler (Mitte) und anschließend unser Lionsfreund Steffen Pfeiffer (links) interessante Einblicke in ihre beeindruckende Arbeit für den Verein "Diabetes Projekt The Gambia e.V.". Gambia ist ein vergleichsweise armes Land mit ca. 2,7 Mio Einwohnern. Von Regierungsseite gibt es kaum Unterstützung für die diabetische Versorgung der Bevölkerung, d.h. Medikamente wie Insulin, aber auch Materialien wie Pens, Spritzen etc. müssen selbst bezahlt werden. Dies stellt für viele Familien eine große finanzielle Herausforderung dar. Zudem gibt es kaum qualifizierte und medizinisch gut ausgerüstete Anlaufstellen zur Beratung und regelmäßigen Betreuung. Ein zu hoher Zuckerspiegel kann aber schwere Folgerkrankungen nach sich ziehen wie z.B. den sog. "Diabetikerfuß", Nierenschwäche oder Augenschäden. Hier vor Ort zu helfen ist das Ziel des Vereins, der inzwischen 204 Mitglieder hat. Augenblicklich werden etwa 80 Typ1–Diabetiker versorgt. Roland und Gudrun Schindler reisen zwei Mal jährlich mit einer Gruppe und auf eigene Rechnung vor Ort, und nehmen dabei jeweils den Halbjahresbedarf an Insulin und Zucker-Teststreifen mit. So konnten 2024 Medikamente und weitere Hilfen im Wert von über 28.000 € direkt an die Erkrankten weitergeben werden. Diabetesberaterin Gudrun Schindler führt zudem im nach ihr benannten "Gudrun Medical Lab" Diabetes-Schulungen durch. Das Blutzuckermessen wird erlernt, Familienangehörige - vor allem bei Kindern mit Diabetes - werden mit einbezogen. Übers Jahr wird der Kontakt und die Beratung über WhatsApp gewährleistet. Ein besonders wichtiger Termin ist der 14. November, der Weltdiabetestag, an dem die Schindlers und ihr Team die Diabeteserkrankung ins Bewusstsein der Gambier rufen und für die Krankheit mobilmachen wollen. Lionsfreund und Optiker Steffen Pfeiffer informierte über mögliche Folgekrankheiten von Diabetes am Auge. Er ist seit 2021 mit im Boot und ebenfalls schon mehrfach nach Gambia gereist. Mit viel Improvisationstalent und unter teils abenteuerlichen Bedingungen konnte er vor Ort einen Refraktometer transportieren und in Betrieb nehmen, führt Augenmessungen durch und kann so dringend benötigte, angepasste Sehhilfen in seinem Optikergeschäft in Stetten am Kalten Markt anfertigen und zu seinen Patienten nach Afrika zurücksenden. Mit weiteren optischen Geräten, die er derzeit zusammenträgt, will er die augenärtzlichen Untersuchungsmöglichkeiten vor Ort auf seinen nächsten Reisen ausbauen. Weitere Infos und Spendenkonto unter: www.diabetes-projekt-gambia.de

Bei einer Waldbegehung durch den Engelswieser Gemeindewald informierten Stefan Kopp, Fachbereichsleiter Forts LRA; Revierförster Hannes Lang und dessen Nachfolgerin Försterin Susanne Schneider die Lions zum Thema Wald und Klima. Wir lernten unterschiedliche Bepflanzungen und deren Pflegemaßnahmen kennen und erfuhren anschaulich, dass und warum der Klimawandel eine große Herausforderung für den Wald darstellt. So ist in den letzten 10 Jahren die Durchschnittstemperatur um 1,5°C gestiegen - in den 30 Jahren zuvor lediglich um 1°C. Auch die Dürreperioden werden häufiger und länger. Diese Entwicklung begünstigt Risikofaktoren wie Schädlinge (z.B. Borkenkäfer), verändert die Bodenbeschaffenheit und den Wasserhaushalt und wirkt sich somit negativ auf die Widerstandsfähigkeit der Bäume aus. Gegenmaßnahmen sind beispielsweise die Förderung von Mischwäldern und die Anpassung der Bewirtschaftung an den Klimawandel. Diese hat sich im Laufe der Zeit stark verändert, von intensiver Nutzung in der Nachkriegszeit hin zur heutigen Situation mit weniger Förstern und forstwirtschaftlichen Betrieben. Beim gemeinsamen Abendessen bedankte sich Präsident Wilhelm Stöcker herzlich bei den Referenten und stellte in kurzen Auszügen den "Sigmaringer Waldkalender" vor, in dem auch Lionsfreund Cornelius Hackenbracht vertreten ist.

In einem sehr kurzweilig und interessanten Vortrag mit Rundgang stellten die beiden Geschäftsführer Manfred und Marc Steinhart ihre Spedition vor. Dabei gaben sie Einblicke in die Herausforderungen an ein modernes Logistikunternehmen und gingen auf die vielfältigen Fragen der LIONS ein, die von der Routenplanung, Kostenrechnung, Fuhrpark, Personal über Lagerhaltung, internationale Vernetzung, Warentransportbörsen, Maut, Nachhaltigkeit bis hin zum autonomen Fahren reichten. Die Spedition Steinhart ist ein seit 1984 bestehendes mittelständisches Transport- und Logistikunternehmen, das in Sigmaringendorf beheimatet ist. Seniorchef Manfred Steinhart hat es als Ein-Mann-ein-LKW-Unternehmen, gegründet und sukzessive ausgebaut. 1998 erfolgte der erste Neubau der Speditionsanlage mit einer Lagerhalle von 700 m². Es folgten weitere Baumaßnahmen wie ein neues Verwaltungsgebäude, eine eigene Tankstelle, eine vollautomatische Waschanlage für die LKWs und natürlich weitere Lagerhallen - wobei die Lagerfläche auf inzwischen 11.200 m² angestiegen ist. Zusätzlicher Grund für weitere Expansions-Optionen ist schon erworben. Seit 2008 verstärkt Sohn Marc Steinhart die Geschäftsführung. Seine Frau Steffi Steinhart ist für das Rechnungswesen verantwortlich. Neben 12 Verwaltungsangestellten und 10 Lagermitarbeitern hat die Firma heute 32 Fahrer und einen KFZ-Mechaniker angestellt. 32 Fahrzeuge, darunter ein Tieflader, bilden den Fuhrpark. Die Fahrzeuge werden zu 50% im Fernverkehr, d.h. europaweit eingesetzt. Schwerpunkte sind Deutschland, Österreich und Schweiz. Der Nahverkehr dagegen bewege sich im Umkreis von ca. 80 km. Transportiert werde alles von 1 bis zu 12.000 kg. Schüttguttransporte und Schwertransporte komplettieren das Angebot. Präsident Wilhelm Stöcker bedankte sich bei Manfred und Marc Steinhart herzlich für die Gastfreundschaft und die überzeugende Firmenpräsentation frei nach dem Motto "Wir leben die Logistik".
Dr. Edwin Weber, der ehemalige Kreisarchivar unseres Landkreises, hat es wie kein anderer verstanden, Kunst und Kultur in Verwaltung und Bevölkerung zu etablieren. Dass er ein absoluter Kenner der Materie ist, hat er mit seinem Vortrag „Kult, Burgen, Wasser und Grenzen. Eine kleine Geschichte des oberen Donautals“ den LIONS eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dabei präsentierte er den 30 km langen "Schwäbischen Grand Canyon" - das Durchbruchstal der Donau durch die Schwäbische Alb - spannend und detailreich. Der thematische Bogen reichte von kultischen Funden & Klöstern, über die rund 40 mittelalterlichen Burger und Wehranlagen bis hin zur Bedeutung des Wasserreichtums für die Gegend. Abschließend behandelte er die wechselvolle Geschichte des Gebietes und somit auch der Grenzen.

Der Lions Club Sigmaringen-Hohenzollern unterstützt nach dem Motto "we serve" seit über 50 Jahren bedürftige Einzelpersonen und verschiedene Organisationen aus dem karitativen, kulturellen und sportlichen Bereich in unserem Landkreis. Nun konnten 6.000 Euro aus dem Adventskalenderverkauf 2024 an sieben Organisationen übergeben werden. 1.000 Euro gingen an die Tafel Sigmaringen für eine Geschenkaktion am Nikolaustag und wurden von deren Vorsitzenden Uwe Müller entgegengenommen. Vorstand Dr. Sven Hellwig von "Quartett plus" erhielt eine Spende von 500 Euro für die Aufführung von "Carmina Burana". Die Stadtkapelle Mengen, vertreten durch ihren 2. Vorsitzenden Philipp Hierlemann, bekam 1.000 Euro für die Anschaffung eines neuen Paukensatzes. Fritz Kovacic von der Gesellschaft für Kunst und Kultur KuKu in Sigmaringen wurde ein Zuschuss von 1.000 Euro für ein Konzert der Stuttgarter Philharmoniker im Herbst 2025 überreicht. Christoph Siegle, Leiter der Kreismedienstelle Sigmaringen, erhielt 1.000 Euro Zuschuss für die Anschaffung eines Avatars, um schwerkranken Kindern die Teilnahme am Unterricht von zuhause aus zu ermöglichen. Zugunsten des Baus eines Kinderdorfes für philippinische Straßen- und Müllkinder wurden Martin Riester vom Hilfsprojekt Mariaphil 1.000 Euro überreicht. Besonders freuten sich Musiklehrerin Judith Kuhnle und ihre fünften Klassen des Hohenzollern Gymnasiums Sigmaringen über die Unterstützung ihres Musicals "Ritter Rost" mit 500 Euro. Lions Präsident Wilhelm Stöcker überreichte die Spendenschecks feierlich im Brauwerk Sigmaringen und bedankte sich bei allen Spendenempfängern über ihr außergewöhnliches Engagement.

Zu dem Vortrag des Polizeipräsidenten Uwe Stürmer hat Lions-Präsident Willi Stöcker dessen Lebenslauf nachskizziert. Ebenso gab es eine Vielzahl von Zeitungsartikeln, die zumindest in der Überschrift/Schlagzeile Erwähnung fanden und die die vielfältigen Herausforderungen der Polizeiarbeit beschrieben. Herr Stürmer hat aus seinem riesigen Erfahrungsschatz von 45 Dienstjahren zu allen erwähnten Bereichen (u.a. Kapitalverbrechen, Verkehrsgeschehen, Präventionsarbeit, vermehrte Angriffe auf Beamte ...) Stellung genommen. Ferner hat er versucht, die Gründe für die Delikte in einer sich ändernden Gesellschaft zu beleuchten. Eine rege Diskussion mit den Lionsfreunden hat sich angeschlossen. Mit dem Hinweis, dass am 01.04.2025 die aktuelle Kriminalitätsstatistik für den Landkreis Sigmaringen vorgestellt wird, schloss Polizeipräsident Uwe Stürmer den überaus informativen und hochinteressanten Abend.

Unsere zweite Firmenbesichtigung in diesem Lions Jahr führte zur Fa. Schunk nach Mengen. Der Geschäftsführer Markus Kleiner wies in seiner überaus fachkundigen und beeindruckenden Einführung auf die Historie des Unternehmens hin und legte die verschiedenen Geschäftszweige dar. Ein ganz besonderes Highlight wartete im Empfangsraum auf die Besucher ... doch der Reihe nach: 1945 in einem Pferdestall in Laufen mit dem Kauf einer Drehmaschine im Wert von 3.000 RM von Friedrich Schunk gegründet, entwickelte sich die Firma Schunk stetig weiter und wurde ab 1964 von Heinz Dieter Schunk, dem Sohn Friedrichs, weitergeführt. 1994 erfolgte die Übernahme der Fa. Haage aus Mengen, die auf die Fertigung von Drehfuttern spezialisiert war. Neben Mengen gibt es acht weitere Produktionsstandorte, 34 Niederlassungen und 32 Vertriebspartner in insgesamt 75 Ländern. Die Fa. Schunk hat einen jährlichen Umsatz von insgesamt 562 Mio.€, verfügt über 3.700 Mitarbeiter, wobei 550, davon 50 Azubis, am Menger Standort arbeiten. Ausgebildet werden unter anderem Zerspanungsmechaniker, Mechatroniker und Industriemechaniker, es wird ebenfalls ein duales Maschinenbau-Studium angeboten. 90% der Mitarbeitenden wohnen in einem Umkreis von 20 Km um das Werk. Die Fa. Schunk ist auf Spann-, Greif- und Automatisierungstechnik spezialisiert und legt Wert auf Design, was mit Produkten wie einem Designerdrehfutter ebenso zum Ausdruck kommt, wie mit den im Empfangsraum präsentierten Oldtimern! Produkte, die in Mengen gefertigt werden, werden auch in Mengen entwickelt. Der Exportanteil liegt bei 65%. Zum Thema Teamentwicklung ist hervorzuheben, dass 95% der Auszubildenden übernommen werden. Es gibt Kooperationen mit Schulen, Kindergärten und der OWB, die Führungskräfteentwicklung folgt dem DISC-Modell mit den vier Persönlichkeitstypen Dominat, Initiativ, Stetig und Gewissenhaft. Die Firmenphilosophie laute: Wir sind ein Team, wir begegnen uns auf Augenhöhe! Die Produktionsfläche beträgt ca. 21.000 qm (entspricht 3,5 Fußballfeldern!), die Büroflächen immerhin 4.500 qm. Die anschließende Führung durch das Werk zeigte in der im Jahre 2020 neu gefertigten Halle eindrucksvoll den hochtechnisierten Standard der Fa. Schunk. Im 3-Schicht-Betrieb wird an Fräs- und Schleifmaschinen gearbeitet, die Nachtschicht ist nahezu voll automatisiert, ein Hochregallager ermöglicht eine Versorgung der Maschinen über kurze Wege. Über eine Absauganlage werden pro Stunde ca. 140.000 m³ Luft abgesaugt, mit einer Photovoltaikanlage werden 11 % des Energieverbrauchs gedeckt, die Temperatur wird über ein Wärmetauscher-System konstant gehalten. Die Energiepreise seien aktuell doppelt so hoch wie vor dem Ukrainekrieg, der Energiebedarf mache 2-3 % des Umsatzes aus!

Dr. Glauner, unter anderem Philosoph, Religionswissenschaftler und Autor, stellte zunächst das Weltethos-Institut Tübingen vor, das vor 10 Jahren gegründet wurde. Träger sind die Weltethos-Stiftung und die Universität Tübingen. Laut Glauner wurde Weltethos von Hans Küng ins Leben gerufen, um die verschiedenen Religionen auf unserer Welt an einen Tisch zu bringen und ein gemeinsames Wertegerüst zu erarbeiten nach dem Motto „Kooperation ist mittel- und langfristig immer der bessere Weg“. Weltethos ist ein Lernprogramm für Selbst- und Weltverantwortung und soll ein Katalysator für zukunftsfähiges Wirtschaften sein. Ziel ist dabei, Miteinander zu reden, auch wenn wir übereinander reden. Dabei sind Gegenseitigkeit, die „Goldene Regel“, Gewaltfreiheit, gegenseitige Achtung, Würde und Partnerschaft die Basis allen Tuns. Dr. Glauner konnte glaubhaft belegen, dass sich Gewalt, Lügen, etc. auch wirtschaftlich nur kurzfristig auszahlen. Unternehmer sollten sich fragen: "Produzieren wir mit oder für unsere Kunden?". Weiter belegte Dr. Glauner mit positiven Beispielen, wie die Motivation der Mitarbeiter durch ressourcenschöpfendes Wirtschaften gesteigert wurde. Dies ist nicht nur von Großunternehmen umsetzbar. Im Gegenteil: Ressourcenschöpfung fängt im Kleinen an. Kreativitätspotentiale sollten vor allem im Mittelstand gefördert werden. Eine Einengung in einen strikten Rahmen ist dabei kontraproduktiv. Bei einer gegensätzlichen Entwicklung oder einem "weiter so" bestehe die Gefahr, dass uns die Natur das Recht auf ein Weiterleben entzieht. Zusammenfassend hob Dr. Glauner hervor, dass wir die vorhandenen und kommenden Herausforderungen nur gemeinsam schaffen können und dass sich erfolgreiche Unternehmensführung und Ethik nicht ausschließen. Dafür stehe der Begriff der „Ethikologie“.

Nach 14 Jahren hielt Tanja Gönner bereits zum zweiten Mal einen Vortrag für die Lionsfreunde Sigmaringen-Hohenzollern. Sie stammt aus Bingen, ist seit ihrem 18. Lebensjahr Mitglied der CDU, war als Juristin vor allem im Insolvenzrecht tätig, saß 2 Jahre als MdB im Bundestag bevor sie dann in Baden-Württemberg zunächst das Sozial-, und dann das Ministerium für Umwelt und Naturschutz leitete. 2012 wurde sie zur Chefin der GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) und ist seit November 2022 Hauptgeschäftsführerin des BDI (Bund der deutschen Industrie). Zusätzlich ist die ehemalige Vorsitzende des Volleyballclubs Bad Saulgau Aufsichtsratsmitglied beim VfB Stuttgart. In ihrem interessanten und aufschlussreichen Vortrag erläuterte Tanja Gönner die aktuelle Situation und Probleme der deutschen (Industrie-)Unternehmen. Es gelte vor allem wieder gegenseitiges Vertrauen zu schaffen, Rahmen zu setzen und nicht alles zu überregulieren. Wirtschaftliches Wachstum müsse positiv gesehen und die Wirtschaft in den Fokus gestellt werden, damit Deutschland erneut eine führende Rolle in Europa spielen kann. Die EU müsse gemeinsam und geeint auftreten, der Binnenmarkt in Europa müsse attraktiver werden, im Schraubstock zwischen USA und China zu stecken sei für die Zukunft keine gute Option. Auch wenn der BDI eine Energiepreissenkung fordere, stehe er zu den Zielen der Klimaneutralität. Weitere Ziele des BDI seien eine Senkung der Steuerbelastung und Anpassung an andere Länder, Bürokratieabbau, Föderung von Innovationen, der Digitalisierung und insbesondere von KI.